Regionalkonferenz 2024

Seit mehr als zehn Jahren fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) die Qualifizierung von pädagogischen Fachkräften zu Elternbegleiterinnen und Elternbegleitern durch verschiedene Bundesprogramme. Im Rahmen des ESF Plus-Programms „ElternChanceN – Mit Elternbegleitung Familien stärken“ wird bis 2028 der Aufbau und die Ausweitung lokaler Netzwerke zur Elternbegleitung an insgesamt 64 Standorten gefördert. Ein zentrales Ziel dieses Programms ist es, die präventive Elternbegleitung stärker in die Kommunen zu integrieren, insbesondere durch Kooperationen mit sozialen Partnern wie Grundschulen.

Im November 2024 fanden drei Regionalkonferenzen in Karlsruhe, Gelsenkirchen und Halle an der Saale statt, die einen wichtigen Raum für Austausch und Wissenstransfer zur Bedeutung der Elternbegleitung im Kontext der Familienpolitik boten. Die Veranstaltungen förderten nicht nur die Diskussion über aktuelle Herausforderungen und Perspektiven der Elternbegleitung, sondern auch die Vernetzung von Fachkräften und lokalen Akteuren.

Dr. Thomas Metker, Leiter der Unterabteilung 20 in der Abteilung Familie und Digitales des BMFSFJ, begrüßte die Teilnehmenden in Gelsenkirchen und Halle und hob die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen hervor. Auch Martina Rudowitz, erste Bürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen, Katharina Brederlow, Beigeordnete für Bildung und Soziales der Stadt Halle (Saale) und weitere Vertreter:innen der kommunalen Verwaltung nahmen aktiv an den Konferenzen teil.


Die Regionalkonferenzen boten einen intensiven Dialog zwischen Elternbegleiterinnen und Elternbegleitern, Koordinatorinnen und Koordinatoren der Netzwerke sowie lokalen und regionalen Akteuren. In Barcamps wurden die aktuellsten Themen der Elternbegleitung in einem kollegialen Austausch intensiv beraten:

Elternbegleiter:innen vor Ort vernetzen:
Bundesweit gibt es über 15.000 qualifizierte Elternbegleiter:innen, von denen nicht alle in lokale Netzwerke eingebunden sind. Eine Best-Practice-Strategie wurde entwickelt, um diese „schlummernden Elternbegleiter:innen“ zu aktivieren und Netzwerke vor Ort zu stärken. Fachkräfte werden durch Praxisaustausche und Publikationen wie den Shortcut unterstützt, um den Mehrwert der Elternbegleitung in Kommunen aufzuzeigen.

Wirksamkeit von Elternbegleitung kommunizieren:Für eine erfolgreiche Verstetigung müssen Projekte evidenzbasiert den Mehrwert präventiver Elternarbeit für die Kinder- und Jugendhilfe aufzeigen. Elternbegleiter:innen benötigen Kenntnisse über Kommunalverwaltung, Jugendhilfeplanung und relevante Gremien. Die geplante Publikation „Wege in die Kommune“ in 2025 soll hier Unterstützung bieten.

Eltern in besonderen Lebenslagen erreichen:
Niedrigschwellige Elternbegleitung erreicht Eltern, die klassische Angebote oft nicht erreichen, und wirkt präventiv, um Hilfepläne zu vermeiden. Best-Practices und veränderte Bedarfe zeigen, wie dies gelingt. Es besteht Bedarf an Austausch zu aufsuchenden Angeboten und deren Qualitätsstandards im Vergleich zu anderen Formen der Elternzusammenarbeit.

Übergang KiTa-Grundschule mit Elternbegleitung gestalten:
Elternbegleitung unterstützt Bildungsübergänge durch niederschwellige Angebote wie Elterncafés, die auch schwer erreichbare Eltern ansprechen. Das Startchancen-Programm mit etwa 2.000 geförderten Schulen bietet neue Möglichkeiten zur Skalierung. Kooperationsstrategien zwischen ECN-Standorten und Startchancen-Schulen wurden erörtert.

Besonders berührende Momente und eindrucksvolle Erlebnisse aus der Praxis sorgten für Gänsehaut und verdeutlichten die Bedeutung der Elternbegleitung für Familien in besonderen Lebenslagen, hier ein paar Originaltöne:

 

„Nach einer Beratung einer Mutter in einem Familienzentrum verfügte die Familie über ca. 200 Euro mehr im Monat.“  

„Seit Elternbegleitung fühlen sich Eltern wertvoll, bestätigt, geschätzt.“

„Eine Mutter kam nach einem Jahr wieder auf mich zu und bedankte sich für das Gespräch, da ihr Kind nun einen großen Schritt nach vorn gemacht hat. Es ist nun in der Schule und kann dem Unterricht folgen.“

„Eine Mutter aus unserem Elterncafé hat sich so engagiert, dass sie nun Kurse für Mütter anleitet. Sie verdient Geld damit, ihr Selbstbewusstsein wurde gesteigert. Sie übernimmt Verantwortung und ist unabhängiger.“

„Eltern werden selbst zu Multiplikator:innen und Begleiter:innen für andere Familien!“

„Durch gute Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern ist es uns gelungen einer Familie einen Kindergartenplatz, eine Arbeitsaufnahme und einen Sprachkurs zu ermöglichen.“

 

 

Die Konferenzen wurden zudem mit kulturellen Highlights abgerundet: Eine Gesangseinlage des Chors der Hochschule Karlsruhe sowie Aufführungen des Improvisationstheaters POTTpourri aus dem Ruhrgebiet und des Improvisationstheaters „Schoko mit Gurke“ aus Halle an der Saale sorgten für eine festliche Atmosphäre und einen heiteren Abschluss.

Die Städte Karlsruhe und Halle an der Saale verbindet nicht nur eine langjährige Städtepartnerschaft, sondern nun auch die Regionalkonferenzen im Rahmen des Programms „ElternChanceN“.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Mitwirkenden und Teilnehmenden für die drei ereignisreichen und einzigartigen Regionalkonferenzen in Karlsruhe, Gelsenkirchen und Halle an der Saale und freuen uns auf die Fortsetzung des Austausch und der Vernetzung im Neuen Jahr.

Impressionen der Regionalkonferenzen

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